AnoMed - Anonymisierung für medizinische Anwendungen

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Im November 2022 startete die Tätigkeit des Kompetenzclusters "Anonymisierung für medizinische Anwendungen" (AnoMed). Ziel des vom Projekts ist die Forschung an Technologien, Verfahren und Methoden zur Pseudonymisierung und Anonymisierung zu bündeln. Das Vorhaben wird im Rahmen der Förderbekanntmachung "Forschungsnetzwerk Anonymisierung für eine sichere Datennutzung" finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Europäischen Union – NextGenerationEU

Im Verbund soll unter Leitung der Universität zu Lübeck die Grundlage für eine Test- und Evaluationsplattform für Anonymisierungslösungen im Bereich medizinischer Anwendungen gestaltet werden. Die Plattform soll eine Reihe medizinischer Referenzaufgaben einschließlich passender Referenzdatensätze für die Tests enthalten. Parallel sollen Angriffsverfahren zur Re-Identifikation entwickelt werden und neue, sogenannte Differentially-Private-Anonymisierungsverfahren als erste Pilot-Lösungen für die zu testenden Anonymisierungslösungen auf der Plattform erforscht werden.

Die Aufgaben des ULD im AnoMed Kompetenzcluster sind einerseits den datenschutzrechtlichen Hintergrund darzustellen und andererseits Lösungsansätze zur Pseudonymisierung und Anonymisierung zu evaluieren und zusammen mit den Forschungspartnern der Uni-Lübeck den bekannten und klassischen Anonymisierungslösungen gegenüberzustellen. Daneben ist eine konsistente Weiterentwicklung der Terminologie rund um Anonymisierungskonzepte geplant. Diese ist notwendig, um eine zielführende Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen. Eine hinreichende Anonymisierung im Verständnis der DSGVO geht fast zwingend mit einem erheblichen Informationsverlust einher, der erforderlich ist, um den Personenbezug hinreichend zu beseitigen und eine Re-Identifikation auszuschließen. Das verringert aber zugleich den für die Forschung oft nötigen Informationsgehalt der Daten.

Alternative Lösungsvorschläge zielen darauf ab, die Daten derart zu verändern, dass der nötige Informationsgehalt erhalten bleibt während eine Re-Identifikation zuverlässig verhindert wird. Kann der von der DSGVO für eine Anonymisierung vorausgesetzte Schutz vor eine Identifikation nicht erreicht werden, gelten die Daten weiterhin als personenbezogen. Damit sind flankierende technische und organisatorische Maßnahmen und eine enge Zweckbindung für die Forschungsdaten erforderlich und mittelfristig auch legislative Lösungen anzuregen. Solche rechtlichen Grundlagen könnten etwa im Rahmen des gegenwärtigen erörterten Entwurfs für einen Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS) und den zugehörigen nationalen Umsetzungsgesetzen Berücksichtigung finden.

Logo mit Hinweis zum Fördermittelgeber "gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)"

Logo mit Hinweis zum Fördermittelgeber "Finanziert von der Europäischen Union - NextGenerationEU""

 

 

 

 

Projektblatt

Projektstart:

15. November 2022

Projektdauer:

32 Monate

Projektende:

November 2025

Projektförderung:

Das Vorhaben AnoMed wird im Rahmen der Förderbekanntmachung "Forschungsnetzwerk Anonymisierung für eine sichere Datennutzung" des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Europäischen Union – NextGenerationEU gefördert.

Projektwebseite:

AnoMed.de
Veranstaltungen, Folien, Publikationen

Januar 2023: Vorlesung, "Medizindatenschutz und Forschungsdatenschutz", Harald Zwingelberg, Universität Kiel, 30.1.2023. 

März 2023: ULD, "Projekt AnoMed – Kompetenzcluster Anonymisierung für medizinische Anwendungen", Beitrag im Tätigkeitsbericht 2023 des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein, Veröffentlicht als Landtagsdrucksache 20/620 des Schleswig-Holsteinischen Landtags.

September 2023: Vortrag "Datenschutzrechtliche Aspekte in der Forschung mit Patientendaten", H. Zwingelberg anlässlich der KI-MED Connect Konferenz mit Beteiligung des AnoMed Clusters,  12.–14. September 2023 in Lübeck. 

September 2023: Poster-Beiträge zur Vorstellung und Erörterung der laufenden Forschungstätigkeiten: "Analysis of Data Protection Risks - Bridging the Gap Between Legal and Mathematical Worlds" und "Analysis of Data Protection Risks - Differential Privacy & k-anonymity‘s promise" von Bud Bruegger, Moritz Kirschte, Niklas Zapatka, Harald Zwingelberg, Hannes Federrath, Esfandiar Mohammadi, Sebastian Meiser. Teaser-talk "AnoMed WP 4.9
Analysis of Data Protection Risks
" als Vorstellung der Posterbeiträge im Plenum der KI-MED Connect Konferenz mit Beteiligung des AnoMed Clusters,  12.–14. September 2023 in Lübeck. 14. September 2024.

Dezember 2023: Vorlesung, "Datenverarbeitung im Auftrag Medizindatenschutz, Berufsgeheimnisträger", Harald Zwingelberg, Universität Kiel, 30.1.2023. 

Januar 2024: Vorlesung, "Forschungsdaten und aktuelle Forschungsfragen zum Datenschutz", Harald Zwingelberg, Universität Kiel, 30.1.2023. 

 

Ankündigung: 

April 2024: Forschungskongress des vom BMBF initiierten Forschungsnetzwerk Anonymisierung: „Anonymisierung für eine sichere Datennutzung (AnoSiDat)“, 16. und 17. April 2024, Media Docks in Lübeck.

Weitere thematisch verwandte Veröffentlichungen des ULD ULD, Bruegger, "Towards a Better Understanding of Identification, Pseudonymization, and Anonymization", 2021.